likeabridge.de

Vom Übersetzen und Brückenbauen

Als Übersetzerinnen und Übersetzer werden wir häufig als „Brückenbauer“ bezeichnet, ja, wir verwenden diese Metapher zuweilen selber (so zum Beispiel in dem Sammelband Souveräne Brückenbauer zum 60-jährigen Bestehen des VdÜ). Eigentlich ein schönes Bild – verbinden Brücken doch Länder, Kulturen und Menschen miteinander, die sonst insular vor sich hin existieren würden. Sie ermöglichen einen Austausch, eine Kontaktaufnahme, eine Vermischung. Sie lassen uns über den Tellerrand schauen, Neues kennenlernen, weltoffener werden. Was „Brückenbauer-Sein“ allerdings nicht heißt: Einen Text in Sprache A nehmen, über die Brücke schaffen und in Sprache B möglichst unverändert wieder ablegen. Die Brücken, die wir bauen, sind keine schnöden Transportwege für Texte und Bücher. Das Bauen solch übersetzerischer Brücken ist ein sehr kreativer, ein schöpferischer, ein schwer fassbarer Prozess. Wir schreiben die Texte tatsächlich neu. Dafür müssen wir unsere Ausgangstexte in all ihren Facetten durchdringen, sie in all ihren sprachlichen, inhaltlichen und kulturellen Nuancen erfassen, sie interpretieren und bis ins Letzte verstehen. Niemand liest Texte so intensiv und genau wie wir Übersetzerinnen und Übersetzer – nicht selten stoßen wir dabei auf Ungereimtheiten, die selbst den ursprünglichen Autorinnen und Autoren durch die Lappen gegangen sind. Und wenn wir uns den Text auf diese Weise zu eigen gemacht haben, schreiben wir ihn auf eine Weise in unserer Zielsprache neu, die ihm in Klang, Idiomatik, Intention und Wirkung gerecht wird. Mal spontan-intuitiv, mal systematisch-analytisch, immer kreativ.

Wenn das gelingt, dann sind Übersetzungen wie Brücken, die einen Weg in andere Welten öffnen, neue Verbindungen schaffen, uns an Orte gelangen lassen, die sonst unerreichbar wären. Solche Brücken bauen wir gern!

Mailinglisten u-litfor und u-cat

Wir bauen nicht nur Brücken für andere, wir bauen uns auch gegenseitig Brücken, indem wir uns auf diesen Mailinglisten bei Fragen, die im Zusammenhang mit unserer Arbeit auftauchen, gegenseitig weiterhelfen. Die Listen u-litfor und u-cat gibt es schon seit über 20 Jahren – inzwischen sind sie aus unserem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Ursprünglich wurden sie von Alexander von Obert ins Leben gerufen und zur Verfügung gestellt. Seit Ende 2019 sind sie nun in Übersetzerinnenhand. Es handelt sich um klassische Mailinglisten – man schreibt E-Mails an die Liste, und diese Mails landen dann automatisch bei allen im Postfach, die die jeweilige Liste abonniert haben. Die Absenderadresse ist dabei jeweils sichtbar, so dass auch private Antworten möglich sind. Die E-Mail-Adressen werden nur für die Zwecke der Mailingliste gespeichert – sobald man sich abmeldet, wird auch die E-Mail-Adresse wieder gelöscht. Aus Datenschutzgründen werden die E-Mails nicht archiviert – natürlich bleibt es jedem selbst überlassen, interessante Beiträge privat zu speichern und für später aufzubewahren.

u-litfor

Die Mailingliste u-litfor ist ein Diskussionsforum für Literaturübersetzerinnen und -übersetzer. Hier helfen wir uns gegenseitig bei allen Fragen weiter, die beim Literaturübersetzen so auftauchen: bei Verständnisfragen im Original, bei kniffligen Übersetzungsproblemen, bei der mühsamen Suche nach Zitaten und immer wieder bei Sachfragen zu allen nur denkbaren Themen. Zusammengenommen beschäftigen wir uns mit so vielen unterschiedlichen Themenfeldern, dass sich eigentlich immer jemand findet, der einem vom Schlauch helfen kann. Und meistens erstaunlich schnell! „Geballtes Weltwissen“ – eine der Anredeformeln auf der Liste – trifft es eigentlich sehr gut. Und die Liste bietet nicht nur wertvolle praktische Hilfe, sondern auch das wohlige Gefühl, nicht allein hinterm Schreibtisch zu brüten, sondern mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen verbunden zu sein und an einem Strang zu ziehen.

Alle Kolleginnen und Kollegen aus allen Genres und mit allen Arbeitssprachen sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Hier könnt ihr euch zu u-litfor anmelden.

u-cat

Die Mailingliste u-cat ist für alle Kolleginnen und Kollegen gedacht, die für ihre Arbeit ein CAT-Tool nutzen – egal ob Trados, Across, MemoQ oder eins der zahlreichen anderen Programme, die auf dem Markt sind. Bei allen Fragen, die in Zusammenhang mit der CAT-Tool-Nutzung auftreten, helfen wir uns hier schnell und unkompliziert weiter. Hier geht es zur Anmeldung.

Über mich

Mein Name ist Lea Cyrus, ich bin selbst Literaturübersetzerin und übersetze aus dem Englischen ins Deutsche - meine berufliche Homepage finden Sie unter www.lea-cyrus.de. Ich bin studierte Anglistin, Linguistin und Kulturwissenschaftlerin (M.A.) und habe das Diploma in Translation (IoLET) mit den beiden Schwerpunkten Literaturübersetzen und Sozialwissenschaften abgelegt. Nachdem ich mehrere Jahre als Wissenschaftlerin (mit den Schwerpunkten empirische Linguistik, Grammatiktheorie und Übersetzungswissenschaft) an der Westfälischen Wilhelms-Universität geforscht und gelehrt habe, bin ich von der Theorie in die Praxis gewechselt und nun mit Leib und Seele Übersetzerin. Was ich an meinem Beruf schätze, ist die Kreativität, die ständige Beschäftigung mit Sprache, Kultur und Literatur und nicht zuletzt die Notwendigkeit, immer wieder über den Tellerrand zu schauen und mich in neue Bereiche einzuarbeiten.

Kontakt

Lea Cyrus M.A., Dip Trans IoLET

Dahlweg 25 · 48153 Münster

Tel.: +49 251 39471718

Fax: +49 251 39471719

Impressum

Datenschutz